Betreuungssituation an Österreichs Universitäten alarmierend: Umfrage unter UniversitätsprofessorInnen zeigt dringenden Bedarf für die Reform der Hochschulfinanzierung
Wien (OTS) – Der UniversitätsprofessorInnenverband (UPV) hat Ende 2017 eine repräsentative Umfrage zur Lage von Forschung und Lehre an österreichischen Universitäten durchgeführt. Zusammen mit den Ergebnissen zeigt auch die hohe Teilnahmequote die Relevanz der Thematik und den dringenden Bedarf nach Verbesserungen. Drei Viertel der Befragten sehen die im Ministerrat beschlossene Hochschulfinanzierung NEU als eher wichtig oder sehr wichtig an.
Die Angaben zur aktuellen Situation der universitären Lehre durch die Befragten bestätigen die Pläne der Regierung zur Verbesserung der Betreuungssituation. Die Anzahl der betreuten Bachelor- und Masterstudierenden wird von zwei Drittel der Befragten als zu hoch im Verhältnis zum vorhandenen Lehrpersonal angesehen. Besonders ungünstige Verhältnisse liegen in den Rechts- und Sozialwissenschaften vor.
Aufgrund dieser Zahlen muss ein sehr hoher Anteil der Prüfungen schriftlich abgehalten werden. Im Mittel prüft jeder Professor/jede Professorin 250-500 Studierende pro Jahr u.a. im Rahmen von schriftlichen Abschlussarbeiten, Seminararbeiten und Hausarbeiten; Multiple-Choice-Prüfungen waren bei der Frage nicht berücksichtigt. Damit in Einklang steht die Angabe von fast zwei Drittel der Befragten, dass eine persönliche Betreuung auf Grund der hohen Anzahl der Studierenden nur eingeschränkt möglich ist.
(Anm.: Befragt wurden die 2059 Professorinnen und Professoren der österreichischen Universitäten mit Ausnahme der Kunstuniversitäten und Privatuniversitäten, 645 Personen haben teilgenommen, was einem Rücklauf von 31,3% entspricht und damit weit über dem üblichen Standard liegt.)
Presseecho:
- Die Presse, 7.2.2018: Prüfungsstress für Jus-Professoren
- Der Standard, 8.2.2018: Chemie-Fakultät: „Wollen keinen abschrecken“