10.-12. Oktober 2013 – Trilaterales Treffen in Wien: Gemeinsame Erklärung der drei Hochschulverbände
Wien/Basel/Bonn, 11. Oktober 2013
Plädoyer für forschungsbasierte und qualitätsvolle Pädagogenbildung: UPV, VHS und DHV wollen Erkenntnisse aus internationalen Vergleichsstudien für die Gestaltung der Curricula nutzen.
Die europäischen Länder werden künftig noch mehr als heute auf die Bildung, das Wissen und die Innovationskraft ihrer Bürgerinnen und Bürger angewiesen sein. Die aktuelle Situation in Österreich, Deutschland und der Schweiz liefert jedoch keinen Anlass zu Zukunftsoptimismus. Ländervergleichende Studien wie PISA stellen den Schulen der deutschsprachigen Länder kein besonders gutes Zeugnis aus.
Der Erfolg des Schulsystems steht und fällt mit den Pädagoginnen und Pädagogen. Damit ist der wichtigste Ansatzpunkt die Aus- Fort- und Weiterbildung der Lehrpersonen. In den letzten Jahren wurden in allen drei Ländern bereits Maßnahmen zur Optimierung der Pädagogenbildung gesetzt. In Österreich wurde ein neues Gesetz verabschiedet, demgemäß alle Lehrerinnen und Lehrer auf Masterniveau ausgebildet werden.
Die Wissenschaftsverbände Deutschlands, Österreichs und der Schweiz (Deutscher Hochschulverband (DHV), Österreichischer UniversitätsprofessorInnenverband (UPV) und die Vereinigung der Schweizerischen Hochschuldozierenden (VSH)) haben dieses gesellschaftlich hoch relevante Thema auf ihrer diesjährigen Jahrestagung, die vom UPV an der Universität Wien organisiert wurde, aufgegriffen und einen Rahmen für Austausch, Diskurs und Information über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung zur Pädagogenbildung geschaffen.
Basierend auf den Präsentationen und Diskursen dieser Tagung und insbesondere auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Teacher Education and Developmental Study (TEDS) empfehlen die drei Wissenschaftsverbände bei der Gestaltung der Curricula für die Pädagogenbildung folgende zentrale Elemente zu beachten:
- Gewinnung sehr guter Schulabsolventen und –absolventinnen durch qualitätsvolle Aufnahmeverfahren
- ausgezeichnete fachliche Ausbildung mit klaren curricularen Vorgaben und ausreichenden Lerngelegenheiten
- wissenschaftsbasierte fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Ausbildung
- Induktion in die Schulpraxis, die supervidiert wird und genügend Zeit für wissenschaftliche Reflexion des pädagogischen Handelns lässt