UPV trauert um ehemaligen DHV Präsidenten

Der UPV betrauert den Tod seines langjährigen Ehrenmitglieds Professor Dr. Dr. h.c. Hartmut Schiedermair, der vor wenigen Tagen im 85. Lebensjahr verstorben ist.

Hartmut Schiedermair, viele Jahre Universitätsprofessor für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Rechtsphilosophie an der Universität zu Köln, war von 1980 bis 2004 Präsident und danach Ehrenpräsident des Deutschen Hochschulverbandes (DHV), den er mit großer Umsicht und unermüdlicher Tatkraft zur stärksten Berufsvertretung von WissenschaftlerInnen in Europa gemacht hat und dem er größtes Ansehen in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft verschafft hat.

Er hat die deutsche Hochschulpolitik maßgeblich geprägt, indem er sich vehement für die Freiheit von Forschung und Lehre eingesetzt und viele Verbesserungen universitärer Rahmenbedingungen erkämpft hat. Auch die Internationalität der Institution Universität und die europäische Zusammenarbeit waren ihm immer ein großes Anliegen. So ist es auch ihm zu verdanken, dass der DHV mit den Berufsvertretungen der ProfessorInnen in Österreich (UPV) und der Schweiz (VSH-AEU) seit vielen Jahren eng kooperiert nicht nur durch den ständigen Informationsaustausch über alle wesentlichen universitären Entwicklungen, sondern auch mit jährlichen Konferenzen, persönlichen Treffen und der Beteiligung an wichtigen Tagungen.

Diese Kooperation war und ist auch bis heute für die Beratung der vielen ProfessorInnen sehr nützlich, die im deutschen Sprachraum berufen werden. Von besonderer Bedeutung waren die engen Kontakte bei der grundlegenden Reform der österreichischen Universitätsgesetzgebung um die Jahrtausendwende, als der UPV nach der Abschaffung der bundesfinanzierten Österreichischen Professorenkonferenz die Vertretung der UniversitätsprofessorInnen zu übernehmen hatte und sich nicht nur durch Stellungnahmen, sondern u.a. auch durch zwei große internationale Konferenzen eingebracht hat. Dabei waren die persönliche Mitwirkung von Professor Schiedermair sowie auch das hochschulpolitische Know-how und die europäischen Kontakte des DHV ungemein wertvoll. Die Urkunde zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft bei einer großen Festveranstaltung des UPV hat der Ausgezeichnete im Festsaal der Universität Wien nicht nur persönlich entgegengenommen, sondern dabei auch eine beeindruckende Festrede gehalten.

Hartmut Schiedermair hat ein bedeutendes Erbe hinterlassen, das von seinem Nachfolger, Professor Bernhard Kempen, in seinem Sinne engagiert weitergeführt wird. „Der Dreiklang aus Wissenschaft, Geist und Kultur sowie die strikte Ausrichtung des Hochschullehrerberufs auf die Wissenschaftlichkeit, die Unparteilichkeit und die Suche nach Wahrheit beschreibt Schiedermairs Vermächtnis, das Verpflichtung für zukünftige Generationen bleibt,“ betont Kempen im Nachruf des DHV.

Nicht nur der DHV, auch der UPV sieht sich diesem Grundsatz verpflichtet und verliert, wie es schon DHV-Präsident Bernhard Kempen formulierte, „mit Hartmut Schiedermair nicht nur einen weitsichtigen Denker und Gelehrten, sondern auch einen stets dem Menschen zugewandten Wissenschaftler, den unbändige Wissbegierde, Lebensfreude und Humor ausgezeichnet haben.“ Dem sei hinzugefügt, dass auch Österreichs Universitäten, ProfessorInnen und der UPV Kollegen Schiedermair sehr viel zu verdanken haben und wir, die Unterzeichner, mit ihm auch einen lieben persönlichen Freund verlieren.

Auch der UPV wird Hartmut Schiedermair stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

Für den Verband der Professorinnen und Professoren der österreichischen Universitäten (UPV) und seine Zweigverbände: