Vorsichtiger Optimismus beim Universitätsbudget, aber wo bleibt die externe Forschungsförderung?
Der Verband der Österreichischen Universitätsprofessorinnen und –professoren sieht die Erhöhung des Universitätsbudgets mit vorsichtigem Optimismus. Es wird zu analysieren sein, inwieweit die zusätzlich zum Ausgleich der Studienbeiträge verfügbaren Mittel in Höhe von 400 Millionen jährlich direkt Forschung und Lehre zugute kommen und in welchem Ausmaß Infrastrukturmaßnahmen betroffen sind.
Vor allem im baulichen Bereich stehen schon seit vielen Jahren Investitionen in Universitätsgebäuden an, die sich zum Teil in marodem Zustand befinden. Solche Investitionen sind daher sehr zu begrüßen und schaffen auch konjunkturelle Impulse, sie können jedoch nicht die dringend notwendigen direkten Investitionen in Forschung und Entwicklung ersetzen.
Völlig offen ist noch wie die Finanzierung der Forschungsförderungsorganisationen ausfallen wird. Diese fallen unter die ca. 2 Milliarden EURO, die ursprünglich in den nächsten Jahren für außeruniversitäre Forschung in Aussicht gestellt wurden und die zurzeit offenbar noch nicht finanziell bedeckt sind. Dies ist vor allem deshalb gravierend, da FWF und FFG längerfristige Verpflichtungen zur Förderung von Projekten eingehen müssen und ohne zusätzliche Mittel, über ihr Grundbudget hinaus praktisch nicht handlungsfähig sind.
Der ProfessorenInnenverband mahnt daher bei der Finanzierung der Universitäten Kostenwahrheit bezüglich der tatsächlichen Ausgaben für Forschung und Lehre ein. Er befürchtet, dass diese Ausgaben erheblich unter dem zurzeit angesetzten Anteil an den Gesamtausgaben für die Universitäten liegen dürften.
Besonders gravierend stellt sich dies im Bereich der Universitätskliniken dar.
Der ProfessorInnenverband hofft, dass die Universitäten den nunmehr finanzierten Kollektivvertrag als ein Instrument der Qualitätsförderung nutzen werden, denn die innovationsfeindlichen Konsequenzen verkrusteter Strukturen sind aus der Vergangenheit bekannt.